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Im Gespräch mit ...

Bereits als kleines Mädchen wollte sie Menschen helfen: Heute ist Lydia Gutjahr Krankenschwester – und lebt im Josephs-Hospital seit 25 Jahren ihren Kindheitstraum aus. Im Interview blickt die 55-Jährige auf ihren bisherigen Weg zurück und erzählt, warum sie sich keinen schöneren Beruf vorstellen kann.

Titelfoto Lydia Gutjahr
Lydia Gutjahr

Frau Gutjahr, wie hat Ihre Reise als Krankenschwester im Josephs-Hospital begonnen?
❱ Lydia Gutjahr: Ich komme gebürtig aus Russland und bin 1996 nach Deutschland gezogen. Zu der Zeit hat meine Schwägerin hier im JHW gearbeitet – so wurde ich auf das Krankenhaus aufmerksam. Zwei Jahre später bin auch ich in die JHW-Familie aufgenommen worden und bis heute als Krankenschwester im Einsatz.

Sie arbeiten also seit 25 Jahren im JHW. Warum sind Sie dem Krankenhaus treu geblieben?
❱ Das JHW hat sich im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt. Früher war es ein kleines Haus – mit den Jahren ist es mehr und mehr gewachsen. Auf eines konnte ich mich dabei immer verlassen: das familiäre Zusammensein. Jeder kennt jeden, wir halten im Team zusammen und vertrauen uns. Es macht einfach Spaß, hier als Krankenschwester aktiv zu sein.

Apropos Freude am Arbeiten: Warum haben Sie sich damals entschieden, Krankenschwester zu werden?
❱ Für mich ist es einfach der schönste Beruf, den ich mir vorstellen kann. Bereits als Kind wollte ich Menschen helfen – und das kann ich hier im JHW als Pflegekraft Tag für Tag tun. Krankenschwester zu sein bedeutet aber noch viel mehr: Neben der individuellen Versorgung unserer Patienten gehört es auch dazu, ihnen zuzuhören. Sie in schwierigen Lebensphasen zu begleiten und ihnen beratend zur Seite zu stehen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ein Patient wieder gesund nach Hause gehen kann.

Sie beschreiben gerade die Vielseitigkeit Ihres Berufs. Wie sehen Ihre Aufgaben im Alltag als Krankenschwester aus?
❱ Ich habe 24 Jahre auf der Chirurgie-Station gearbeitet. Dort dreht sich alles um körperliche Verletzungen: Zu meinen Aufgaben gehörten eine professionelle Wundversorgung und Verbandskontrollen, aber auch Messungen der Vitalzeichen und tägliche Visiten. Im vergangenen September habe ich die Station gewechselt und versorge jetzt Patienten in der Multimodalen Schmerztherapie.

War der Wechsel eine Umstellung für Sie?
❱ Definitiv. Im Gegensatz zur Chirurgie hat Schmerz auf meiner neuen Station eine ganz andere Bedeutung. Das Leiden meiner jetzigen Patienten ist von außen oft nicht sichtbar. Wir tauschen uns intensiv aus, schenken den Erkrankten Aufmerksamkeit, nehmen sie ernst und versuchen, die Geschichten hinter ihren Krankheiten zu verstehen. Nur so lässt sich ein individueller Behandlungsplan aufstellen, um langfristige Erfolge zu erzielen.

Sie haben auf Ihrem bisherigen Weg viele Patienten krank kommen und gesund gehen sehen. Worauf kommt es für Sie als erfahrene Krankenschwester in der Pflege an?
❱ An erster Stelle steht die Zufriedenheit der Patienten. Ich begrüße sie zum Beispiel immer mit einem Lächeln, habe jederzeit ein offenes Ohr – und helfe, wo ich kann. Wenn ich am Ende meines Arbeitstages das Krankenhaus verlasse, möchte ich mir sicher sein, dass es den Patienten gut geht.

Und wohin geht die Reise, wenn Sie Feierabend haben?
❱ In die Natur. Ich fahre gerne Fahrrad und habe Nordic Walking für mich entdeckt. Beim Sport kann ich gut abschalten. Zuhause warten aber auch zwei Enkelkinder auf mich, die ihre Oma ganz schön auf Trab halten (lacht)


Ausgabe Nr. 1 | 2023

Themen:
Interviews